Abschied: "Opa" hängt die Schuhe an den Nagel
Etwas despektierlich rufen ihn seine Mitspieler aus dem Verbandsligateam gerne "Opa" - Rene Vasek lächelt dann einfach - und meist vernascht er wenig später sein Gegenüber und versenkt in seiner unnachahmlich lässig-gekonnten Art den Ball im Tor. Rene Vasek, Rechtsaußen der Zweiten und seit 2006 bei der HSG Irmenach / Kleinich / Horbruch, hat viel erlebt in seiner langen Handballkarriere.
Von 1992 bis 2004 spielte er bei Banik Karvina,. lernte dort das Handball Einmaleins, spielte als Profi, erlebte national und internationale einige Handballfeste. In der Schweiz griff der Linkshänder zwischenzeitlich auch einmal zum Ball, ehe es nach Deutschland ging.
Beim TuS Spenge sowie der HSG Augustdorf/Hövelhof spielte Vasek in der zweiten Bundesliga. Dann erfolgte der Wechsel in den Hunsrück, wo er als Spieler, aber auch als Trainer agierte.
Mittlerweile lebt die Familie Vasek im Hunsrück, arbeitet Rene auf dem Hahn im Sicherheitsbereich. Dieser Job ist verantwortungsvoll, aber auch zeitintensiv - was den technisch versierten Vasek manchmal zu einigen Anstrengungen bringt, um Job und Handball unter einen Hut zu bringen.
"Nun ist Schluss", sagt Vasek, der mit dem Duell gegen den TV Morbach sein letztes Spiel als Aktiver bestritten hat. "Was, der spielt immer noch?" - das war eine Frage, die zuletzt einige Trainer oder Spieler stellten, wenn im Kader der Zweiten auf dem rechten Flügel der mittlerweile graumelierte Vasek zum Ball griff. Ja, er spielte noch, und das, sagt sein letzter Trainer Matthias Kornes, auch "verdammt gut".
Bildquelle: HSG IKH - Schluss: Rene Vasek beendet die aktive Karriere
Bei der Verabschiedung des gebürtigen Slowaken am Samstag in der Hirtenfeldhalle nach seinem letzten Spiel - gegen den TV Morbach, 30:28, siehe eigenen Bericht - hatte Vasek kurzzeitig mit der Fassung zu kämpfen. "Ich danke allen in diesem Verein für die letzten Jahre", sagte Vasek, der an seine nun ehemaligen Mitspieler auch sagte: "Ich hoffe, dass einige von euch den Schritt in die erste Mannschaft schaffen. und dann hoffe ich, dass die erste Mannschaft irgendwann wieder höherklassig spielt, das ist wichtig für diesen Verein."
"Es war eine Freude, mit Rene zusammenzuarbeiten", sagte Matthias Kornes, der Vasek als Spieler und Co-Trainer an seiner Seite hatte. "Ich bin sicher, es fällt ihm schwer, aufzuhören - aber irgendwann muss es halt sein." Rene Vasek selbst hat sich noch nicht so genau überlegt, wie es weitergeht. "Mal sehen", schmunzelt Vasek, "vielleicht findet sich ja irgendwo noch eine Aufgabe. Sonst werde ich eben Schiedsrichter." Und dann, droht "Opa" seinen ehemaligen Mitspielern schon einmal scherzhaft an, "dann gibt es kein Pardon, wenn einer meckert."