Derbe Pleite in Urmitz: Erste ist chancenlos
Das letzte Spiel der Saison 2015/16 in der Rheinlandliga war für die Handballer der HSG Irmenach / Kleinich / Horbruch ein ganz schwaches. Mit 28:36 (13:18) unterlagen die Handballer aus dem Hunsrück dem SV Urmitz, der mit dem Sieg weiter auf dem Weg zur Vizemeisterschaft ist. Die Gäste hingegen rangieren weiter auf Rang fünf - dem Platz in der Endabrechnung, den die HSG nur dann innehat, wenn am letzten Spieltag Verfolger Bendorf nicht gegen Urmitz gewinnt.
Der Gastgeber legte im Duell am Samstag Abend munter los. Schnelle Angriffe, guter Zug zum Tor: Urmitz führte nach wenigen Minuten 6:2. Die HSG traf das Tor nicht, deckte behäbig und war anfangs nicht in der Lage, die starken Individualisten des SV,. allen voran Kalani Schmidt, zu bremsen.
Erst langsam wurde es besser. Die Gäste verkürzten, stellten auf 7:5 und waren auch beim 10:8 noch dran am Gastgeber. Gleichwohl war die große Zahl an technischen Fehlern, Fehlwürfen aus teils besten Positionen und eklatanten Abstimmungsfehlern im Abwehrbereich Besorgnis erregend. Und da Urmitz weiter mächtig auf das Tempo drückte und neben Schmidt auch in Lars Pitzen einen starken Werfer hatte, führte der SVU zum Seitenwechsel 18:13. Immerhin: Nach Zeitstrafe gegen Ömer Acar konnte die HSG in Halbzeit zwei in Überzahl spielen.
Im zweiten Durchgang sorgte das Spiel dann doch noch für eine Premiere: Nach nur zwei gespielten Minuten warf HSG-Trainer Matthias Kornes die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch, versuchte zu retten, was dann doch nicht mehr zu retten war. "Wir haben den Start in Halbzeit zwei völlig verpennt", monierte der Trainer, "da reihte sich Fehler an Fehler - vorne wie hinten."
Drei Gegentreffer in Unterzahl waren schon die Vorentscheidung - Urmitz hatte nach dem 21:13 Oberwasser. Und der Hausherr sollte fortan mit der teilweise desolaten Deckung der HSG keine Mühe mehr haben. Auch der Wechsel auf eine Pressdeckung gegen Schmidt half nichts mehr, Urmitz rannte auf 27:15 davon und hatte die Frage nach dem Sieger geklärt.
Der Rest war dann aus Sicht der Hunsrücker zum Wegschauen - technische Aussetzer und Fehler von allen Spielern reihten sich zu einem zwischenzeitlichen 22:35 Rückstand. Etwas konnte die HSG noch verkürzen, nachdem beim SV immer mehr die Youngster und die zweite Reihe zum Einsatz kamen. Am klaren Sieg der Hausherren änderte sich allerdings nichts mehr.
"Der Sieg des SV geht auch in der Höhe in Ordnung, Schmidt und Pitzen haben uns alleine den Zahn gezogen, zudem war unser Angriff durch die Bank nicht Liga-reif. Das Spiel war ein Spiegelbild unserer Saison. Einige Stärken, aber eben auch viel Schatten", sagte der scheidende Trainer Matthias Kornes nach der Partie. Mit der Niederlage nördlich von Koblenz geht das Team nun in eine kurze Pause, ehe die neue Trainerin Jutta Holl übernimmt und die Mannschaft in die Spielzeit 2016/17 führen wird.
SVU: Schenk, Löcher, Flöck; Schreiber 3, Reimer 2, Gauß 6, Becker 1, Schmidt 12, Acar 1, Pitzen 10, Elmers 1, Volk
HSG: Olivier, Schug; Gerhard 3, Denzer 1, Hölzenbein 2, Weber N. 3, Stoffel 4/1, Stürmer 3, Löw 6, Berg 2, Schell 2, Faust 2