Ein Vierteljahrhundert HSG: Christian Endel
Seit einigen Wochen fehlt im Aufgebot der Rheinlandliga Männer der HSG der Name Christian Endel. Endel, seit 1991 im Trikot der Hunsrücker am Ball, musste zuletzt seinen Rücktritt aus der ersten Mannschaft erklären. "Beruflich wird der Zeitplan immer enger", sagt der Ingenieur, der bei einem Unternehmen in Wittlich arbeitet. Dass aus dem Torwart-Trio Schug, Olivier und Endel im Laufe der Runde ein Duo werden wird, das hatten die Keeper bereits zu Saisonbeginn mit Trainer Matthias Kornes besprochen. Nun hat es sich gar ergeben, dass Endel ganz aus dem Kreis der ersten Mannschaft ausscheiden muss. "Ich habe sehr gute und würdige Nachfolger mit Pascal Olivier und Benjamin Schug", sagt Endel.
Es ist allerdings nicht nur die Zeitplanung, die dem Torwart einen Strich durch die Rechnung macht - auch eine alte Verletzung ist bei ihm wieder aufgebrochen. "Am Schienbein zwickt es", berichtet Endel, "bei hohen Belastungen geht dann gar nichts mehr." Eine Untersuchung zum Jahresende 2015 soll Aufschluss geben, wie es weitergehen wird. Denn spielen möchte Endel schon noch - zum Beispiel in der zweiten Mannschaft.
1991 trat der junge Christian in den TuS Kleinich ein und begann seine Karriere. 2000 feierte er mit der damaligen C-Jugend die Rheinlandmeisterschaft, im Jahr darauf durfte Endel - gemeinsam mit Korab Mulliqi, Nico Gedert und Christoph Kirst - in der Rheinland Auswahl spielen. 2004 stand die Teilnahme an den DHB-Sichtungsturnieren in Essen, Saulheim und Luxemburg auf dem Programm. In der zeit zwischen 2004 und 2007 gab es noch mehrmals Rheinlandmeisterschaften mit der A oder B Jugend sowie Rheinlandpfalzpokalsiege zu bejubeln. "Meine beste Zeit hatte ich sicher während der A-Jugend, als ich nach dem Abitur ein freiwilliges soziales Jahr im Sport bei der HSG gemacht habe", erinnert sich Endel, der in wenigen Tagen seinen dreißigsten Geburtstag feiert.
Bildquelle: HSG IKH - Christian Endel
Es folgte der Einstieg bei den Herren, bei denen der Torwart ebenfalls einige Zeichen setzte. "Mit der Zweiten bin ich 2007/08 aufgestiegen in die Rheinlandliga", berichtet Endel, ein Jahr später stand er dann bei der ersten Mannschaft im Kasten. Zwei Einsätze in der Regionalliga stehen zu Buche, zwei Jahre Oberliga RPS, dann aber auch der schmerzliche Abstieg in die Rheinlandliga.
Die Zeit in der Handballhalle hat Endel geprägt - nicht nur sportlich, auch menschlich, berichtet der Keeper, der als Vorbilder Elmar Frank und Jens Leonard nennt. Es ist ihm heute noch ein Bedürfnis, sich bei einigen Menschen zu bedanken, deren Arbeit ihn beeinflusst hat. Die Liste ist ein Who is Who des Hunsrücker Handballs. "Klaus Frank, Uschi Henn und Jürgen Fritz waren meine Coaches bei den Minis, in der E und D-Jugend war es Volker Kirst, danach folgten Ulli Bach und Michael Kaiser sowie Wolfgang Becker", erinnert sich Endel. "Burkhard Born war mein Trainer in der B-Jugend, ehe Paul Schmidt in der B und A Jugend kam." Mehr noch - in den Erwachsenenteams kann Endel ebenfalls einige prominente Namen nennen, die ihn betreut haben. "Zu Beginn war das Martin Bach, dann Paul Schmidt, ehe Igor Domaschenko kam. Es folgte die lange Ära Markus Bach, ehe zu Beginn der laufenden Runde Matthias Kornes als bislang letzter Trainer in die Karriere von Endel trat.
Endel, heute als Gebäudetechnikingenieur aktiv, hat auch die andere Seite kennengelernt - seit 2004 ist er Inhaber der C-Trainerlizenz. "Ich habe einige Erfahrungen als jugendtrainer sammeln können", sagt Endel, der weibliche wie männliche Teams betreut hat. Dem Handball ist er auch als Referee verbunden.
"Der Handball hat mir in den letzten Jahren so viel gegeben, da ist es schon schwer, loszulassen", sagt Endel, der in den letzten Jahren an vielen großen Spielen der HSG beteiligt war. So fällt es ihm nach eigenem Bekunden "mächtig schwer, nur zuzuschauen", wenn die Männer spielen. Aber nicht nur er hofft, dass es bald wieder im Trikot, dann der zweiten Mannschaft, weitere Spieleinsätze des Keepers geben kann. "Bei mir stehen noch einige Untersuchungen an, nach denen ich weiß, wie und ob es weitergehen kann", sagt Endel, dessen Prioritäten sich auch nach eigener Aussage verschoben haben. "Mit weniger Aufwand im Sport sinkt letztlich auch die Leistungsfähigkeit", sagt Endel, der nun abwarten muss, ob sein Rücktritt aus der ersten Mannschaft auch ein Ende der Zeit als aktiver Spieler im Handball sein wird.
[b:1iw22aq4]Termine: [/b:1iw22aq4]
09.01.16 18:30 Hirtenfeldhalle HSG IKH - TV Vallendar (Pokal)
16.01.16 19:30 Gerolstein SV Gerolstein - HSG IKH II
16.01.16 19:30 Rhaunen SG GL - HSG IKH I