IKH spielt sich gegen Urmitz in einen Rausch
Als sich die Fans in der Hirtenfeldhalle in der Schlussminute erhoben, um den 42:33 (15:16) Sieg der HSG Irmenach / Kleinich / Horbruch zu feiern, da ging eine Achterbahnfahrt an Emotionen und Impressionen zu Ende.
Nach einem klasse Start (6:3) der Gastgeber musste Gästetrainer Werner Klöckner schon nach neun Minuten die grüne Karte legen. Die HSG Abwehr griff gut zu, im Angriff wirbelte vor allem Nico Weber und auch Torwart Benjamin Schug setzte Akzente. In der Folge verordnete Klöckner Weber eine kurze Deckung - im Angriff war der HSG-Elan dahin. Aber schlimmer noch, auch im Deckungsverband wackelte die HSG nun mächtig. So kämpfte sich der Gast heran, glich beim 9:9 aus und war wenig später beim 11:12 in Vorlage.
Nach dem 13:16 wenig später konnten die Gastgeber in dem temporeichen Duell immerhin noch verkürzen und mit einem Treffer Rückstand in die Pausenbesprechung gehen. Dort gab es dann neue taktische Instruktionen, um mit der Pressdeckung gegen Weber umzugehen sowie weitere Hinweise zur Abwehrarbeit. "Es ist noch nichts passiert, wir sind noch im Spiel", sagte denn auch der verletzt zuschauende Alexander Weber.
Bildquelle: HSG IKH - Zehn Treffer: Jannick Stürmer
In Halbzeit zwei ging es dann aber gar nicht gut los - Ballverlust, Konter verworfen: Einigen Zuschauern schwante da wohl schon Böses, hatte doch die HSG zuletzt immer wieder angesichts der dünnen Personaldecke mit mächtigen Leistungsschwankungen zu kämpfen gehabt. Diesmal aber nicht: Lars Gerhard setzte vielleicht das entscheidende Ausrufezeichen, als der lange Zeit verletzte Kreisläufer die schnelle Mitte des SV absprintete, den Urmitzer Mittelmann Alexander Backes aushob und sanft wieder vor der Neunmeterlinie absetzte.
Die HSG rollte nun immer schneller und immer effektiver. Jannick Stürmer sprang im Angriff in die Bresche, der Rückraumrechte bewegte sich gut, warf erfolgreich und nutzte seinen Freiraum. Auch Timo Löw taute auf, setzte mit teils grandiosen Pässen seine Mitspieler in Szene oder traf selbst. Und hinten rackerten Weber, Gerhard und Andreas Denzer vorbildlich im umgebauten Innenblock der HSG.
Folgerichtig geriet der Tabellendritte beim 26:21 erstmals deutlich in Rückstand, reagierte mit wechselnden Pressdeckungen und vielen taktischen Maßnahmen. Teilweise drei Abwehr-Angriff Wechsel absolvierte der SVU, ohne dem Druck der Gastgeber Stand halten zu können. Vielmehr baute die HSG den Vorsprung weiter aus. Daran beteiligt auch Rechtsaußen Peter Hölzenbein, der beherzt in die Lücken stieß und sich wie auch andere Akteure der HSG am Ende ein Extralob von Coach Matthias Kornes abholte.
"Das war richtig klasse," so Kornes, "ich bin stolz auf die Mannschaft, die heute den Fans ein schönes Spiel gezeigt hat. Es ist zuletzt viel gegen uns gelaufen, da ist es auch einmal schön, wenn die Dinge für uns passen." Zur Belohnung gab es einen Tag Trainingsfrei, verkündete der Trainer seinen Spielern, am Mittwoch geht es nun weiter für die HSG, die die spielfreie Zeit für einen weiteren Trainingsblock im athletischen sowie im Ausdauer Bereich nutzen will.
"Wir haben heute gesehen, was alles in dieser Mannschaft steckt, schließlich war Urmitz ein guter und starker Gegner", meinte Kornes, "ich freue mich, dass die Mannschaft nun mit diesem Eindruck in die Pause geht und daraus neue Motivation ziehen kann: Denn in der Rückrunde wollen wir an diese Leistung anknüpfen und noch einige Spiele zeigen, was wir heute gezeigt haben."
HSG IKH: Schug, Olivier; Dämgen, Gerhard 5, Denzer 4, Hölzenbein 5, Weber N. 4, Stürmer 10/1, Löw 7, Berg 1, Bach, Faust 6/1
SVU: Löcher, Flöck; Reimer 4, Seibel, Schmidt 5, Gauß 3, Becker 1, Acar, Pitzen 7, Häring 8/5, Backes 5, Volk