Niederlage im Lokalderby

Wie war das Derby denn nun? „Heiß wie Frittenfett oder emotionslos?

Am Ende sahen die Zuschauer in einer vollen Turnhalle der Berufsbildenden Schule in Wittlich ein von der Spannung lebendes Spiel, das über weite Strecken seine Wellenbewegungen auf beiden Seiten hatte. Dabei schwankten die Leistungen beider Teams über die gesamte Spielzeit, es wechselten Hoch mit Tiefs!

Die Gäste fanden besser ins Spiel, profitierten von einer übernervösen Wittlicher Mannschaft, die sich zahlreiche Ballverluste leistete, zudem immer wieder mit schwachem Wurfverhalten an der guten Gästetorfrau Marie Marx scheiterte. Die HSG Angreiferinnen schafften es in dieser Phase überhaupt nicht, die gut arbeitende Abwehr der Hunsrücker in die Seitwärtsbewegung zu bekommen und so für freie Räume zu sorgen. Verdient führten die Hunsrücker mit 1:6 in der 10. Minute. Wittlichs Trainer Thomas Feilen blieb keine andere Wahl, er legte die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch, nahm die Auszeit.

Bis zu diesem Zeitpunkt fanden die Gäste mit ihrem druckvollen Angriffsspiel immer wieder die Lücken im schlecht stehenden Deckungsverband der Gastgeberinnen, waren aber auch im Gegensatz zu den Gastgeberinnen aus dem Rückraum gefährlich und kamen so zu ihren Toren. Bis 7:11 verteidigte das Gästeteam seine Führung (23. Minute), es häuften sich dann in den Schlussminuten mehr und mehr technische Fehler, die Wittlich bis zur Pause nutzte, um zum 11:11 auszugleichen. Gehörten die Anfangsminuten klar den Gästen, war es in der Schlussphase der ersten Hälfte das Gastgeberteam, das den stärkeren Eindruck hinterließ.

Ähnlich verlief der zweite Spielabschnitt! Zunächst legte Wittlich auf 15:12 in der 36. Minute vor, doch mit fünf Treffern in Folge schienen die Gäste die Begegnung wieder in den Griff zu bekommen, legten auf 15:17 in nur drei Minuten bis zur 39. Minute vor. Immer wieder bestraften die Hunsrücker eine unaufmerksame Gastgebermannschaft und kamen so zu ihren Toren.

Doch die Euphorie der Gäste hielt nicht lange, Wittlich kämpfte sich über 17:17 ins Spiel zurück und bis 21:21 war es nun ein Spiel auf Augenhöhe.

Auf Gästeseite war es allen voran Dunja Jost, die ihre Klasse immer wieder dokumentierte. Entscheidend für den Wittlicher Sieg war dann die Tatsache, dass die Mannschaft ihre Gefährlichkeit aus der Distanz bewies und mit Marisa Lang die eigentliche „Matchwinnerin“ hatte. Ihre Treffer aus dem Rückraum führten zur 24:21 Führung der Gastgeberinnen, die jetzt den Gästetrainer Sascha Burg zu Auszeit zwangen.

Nach dem 25:21 durch Melisa Gräber versuchte Burg mit der siebten Feldspielerin das Spiel noch einmal zu drehen. Doch weiterhin waren es die Treffer von Lang aus der Distanz, die es Wittlich erlaubten, den Vorsprung weiter zu verteidigen und so kam die Mannschaft über 25:23 und 27:25 zum 28:26 Erfolg. Damit gelang den Eifelaner die Revanche für die Hinspielniederlage!

„Es war ein intensives Spiel mit vielen Auf und Abs! Dabei haben wir es in den Anfangsminuten nicht geschafft, den Deckungsverband der Hunsrücker in Bewegung zu bringen, um so über den Parallelstoß oder den Kreis zum Erfolg zu kommen. Zu schlecht war auch unser Abschlussverhalten“, klagte Wittlichs Trainer Thomas Feilen, der aber von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft sprach.

„Es war ein emotionsloses Derby, im Hinspiel war da mehr drin! Wir haben Svenja Mohr heute schmerzlich vermisst. Der Wittlicher Sieg ist verdient“, sagte Hunsrück Trainer Sascha Burg.

Emotionslos war die Begegnung sicher nicht, beide Teams wollten die Begegnung unbedingt gewinnen, kämpften um jeden Ball und schenkten sich nichts! Doch heiß wie Frittenfett war das Spiel auch nicht! Dass es nach dem Spiel zu keinem „Shake hand“ zwischen den beiden Trainer kam, spricht Bände für das Verhältnis der Beiden.

HSG Wittlich - HSG Hunsrück 28:26 (11:11)

Tor: M. Marx, N. Igonkin, S. Born
Feld: L. Simon, A. Frank (3), S. Wies (5), M. Frank (2), K. Reuter (4), D. Jost (10), L. Sülzle (2), N. Kappes, S. Schüler, H. Bach

Quelle: moselhandball.de /red.

Quelle: HSG IKH