HSG erobert in Schweich Tabellenspitze
"Ganz wichtig war unsere Steigerung in der Abwehr und im Tor - Marie Marx hat zum Ende hin ganz wichtige Bälle festgehalten." Jutta Holl, Trainerin der HSG Hunsrück, war mächtig erleichtert nach dem 22:21 Sieg ihrer Mannschaft in Schweich.
Dabei sah es zunächst gar nicht gut aus für die HSG, die mit vier Treffern zurücklag, nachdem Schweich auf 7:3 gestellt hatte. Zu viele technische Fehler, ungenaue Torabschlüsse und auf der Gegenseite eine Kathrin Irsch, die mit ihren Schlagwürfen den HSC in Vorteil brachte, waren Grund für den Rückstand. Erschwerend kam hinzu, dass beide Teams bis zum Seitenwechsel kaum noch im sechs gegen sechs spielten, beide Mannschaften konnten sich nicht auf die Regelauslegung der Referees einstellen, es hagelte Zeitstrafen. Schon jetzt sollte sich abzeichnen - die Mannschaft mit der größeren Ruhe und Disziplin sollte einen Vorteil haben.
Und so war die Partie zum Seitenwechsel ausgeglichen (11:11) - alles war offen. Das sagte denn auch Holl ihrer Mannschaft in der Kabine. "Die Mädels haben ein wenig den Kopf hängen lassen, aber ich habe ihnen klar gesagt, dass wir alle Möglichkeiten zum Sieg haben", so Holl. Und tatsächlich kam Schweich durch Michler und Irsch noch einmal auf, nutzte vor allem die Abstimmungsprobleme der Hunsrückerinnen in der Pressdeckung gegen Irsch, ehe sich langsam das Blatt wendete.
Nach dem 17:13 drehte die HSG auf: In der Defensive bekamen die Schweicherinnen nun mehr Gegendruck, mussten aus schlechteren Positionen werfen - und scheiterten zusehends an Marx im HSG-Kasten. Der HSC verlor seine Linie, rieb sich in Zweikämpfen oder am Schiedsrichtergespann auf. Knapp ging es in die Schlussphase, in der schlussendlich Marie Marx die wichtigen Paraden auspackte und vorne Meike Frank erfolgreich zum 21:20 einnetzte.
"Das war ganz wichtig", schnaufte Jutta Holl nach Spielende durch, "die Niederlage im Pokal hat mächtig an der Mannschaft geknabbert, dieser Sieg jetzt war glücklich, aber verdient - und wird den Spielerinnen Auftrieb geben." Mit dem fünften Saisonsieg ist die HSG Hunsrück nun Spitzenreiter der Rheinlandliga und zudem die einzige Mannschaft ohne Niederlage. Am kommenden Sonntag um 17.00 ist die HSG Mertesdorf-Ruwertal Gast in der Hirtenfeldhalle Kleinich. "Wir freuen uns über jeden Fan, der kommt und uns unterstützt", so Holl abschließend.
HSC: Kordel, Lof; Geyer 2, Weinandy 1, Schmitz, König, Steil, Dierschke, Gassanov, Irsch 8/3, Michler 6, Roth 2, Reuter, Lehnert 2
HSG: Born, Marx; A. Frank 4, M. Frank 4, Endel 2, Mohr 2, Reuter 5, Saam 2/1, Sülzle 3/1, Bach, Molz