Berichte aus Saulheim (Allg. Zeitung)

SG Saulheim eine Klasse für sich
13.09.2010 - SAULHEIM
Von Claus Rosenberg
OBERLIGA HSG Irmenach gibt sich beim 22:38 frühzeitig auf / Abwehrchef Pfaff sieht noch Luft nach oben
Der Mann hat Ansprüche: „Fünf Gegentreffer weniger hätten es sein können“, fand Abwehrchef Manuel Pfaff. Dabei war das 38:22 (17:9), mit dem die Handballer von der SG die Oberliga-Partie gewonnen hatten, schon so ein niederschmetterndes Ergebnis für die unterlegene HSG Irmenach/Kleinich Horbruch.
60 Sekunden vor der Schlusssirene in der Sporthalle des Ritter-Hundt-Zentums erhoben sich die Fans der überragenden SG und begleiteten die letzten Schritte der Lokalmatadoren mit Standing ovations. „Das ist ein gutes Zeichen, dass es den Leuten gefallen hat“, meinte Pfaff, dem es während des Spiels doch eine Spur zu ruhig in der Halle war. „Da ist der Funke noch nicht so ganz übergesprungen”, stellte der 31-Jährige fest. Immer wieder brandete zwar Szenenapplaus auf. Mehr jedoch gab es andächtiges Staunen ob des Klassenunterschieds.
Eine Woche vorm Derby gegen den TV Nieder-Olm zeichnete sich der Sieg der SG Saulheim frühzeitig ab. Offen war nur, wie groß am Ende die Tordifferenz sein würde. Und das gegen die HSG Irmenach, die zu den Spitzenteams der Oberliga zählt und für die Rheinhessen durchaus immer den Charakter eines potenziellen Stolpersteins hatte.
An diesem Abend sahen die Männer aus dem Hunsrück überhaupt kein Land. „Sie haben keine großartige Gegenwehr geleistet“, meinte Leo Vuletic. Damit bewegten sie sich auf dem gleichen Niveau wie eine Woche vorher der TV Moselweiß, den die Saulheimer ähnlich dominant an die Wand gespielt hatten. Ob nun in beiden Spielen die Gegner so schwach waren oder die SG so stark, wollte keiner der Protagonisten entscheiden. „Da reden wir im Dezember noch einmal drüber“, sagte Trainer Eric Abel. Auch Vuletic glaubte, dass die großen Brocken erst noch kommen.
Einig sind sich alle, dass der Auftakt mit den beiden Siegen äußerst gelungen war. Die Sieben aus der SG-Mannschaft der vergangenen Saison und die Neuen harmonieren miteinander. Wenngleich Pfaff einfordert, dass in der Abwehr mehr kommuniziert werden müsste. „Dann sind wir hinten noch stärker“, prophezeite der regionalliga-erfahrene Ex-Nieder-Olmer, der über seinen Heimatverein TG Osthofen zu dieser Saison zur SG Saulheim kam.
Die meisten Tore erzielten die Saulheimer über sicher vorgetragene Tempogegenstöße. „Unsere sind so schnell, dass der Ball im Kasten liegt, ehe die Irmenacher überhaupt gemerkt haben, dass sie verteidigen müssen“, wurde auf den Rängen gemunkelt. Dreimal pro Woche trainieren die Saulheimer für dieses blinde Verständnis. „Das zahlt sich aus“, freute sich Pfaff. Was nicht heißen sollte, dass das Zusammenspiel nicht noch besser werden könnte.
Beispielsweise auch zwischen Vuletic und Pfaff, die früher bei der TG Osthofen traumhaft kombinierten. Der Spielmacher und der Kreisläufer, enge Freunde, haben nun bei der SG Wiedervereinigung gefeiert. Bis sie die alte Perfektion wiedergefunden haben, wird noch ein bisschen dauern. Die Voraussetzungen dafür sind aber da: „Jeder von uns beiden weiß, was der andere macht“, so Pfaff. Er wisse immer, wohin der Gefährte Augenblicke später den Pass hinspiele. Nur hinkommen, sei manchmal das Problem. Selbst ein schwacher Gegner wie Irmenach stellte sich da manchmal in den Weg.
SG Saulheim: Radewald, Montino, Kröhle (3), Scheer (2), Venter (3), Becker (5), Weber (2), Schuhmacher (4), Pfaff (3), Acker (8), Jung (1), Vuletic (5), Heuft (2).

Allgemeine Zeitung:

SG Saulheim - HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch 38:22 (17:9). - 60 Sekunden vor der Schlusssirene erhoben sich die Fans der überragenden SG für Standing ovations. „Das ist ein gutes Zeichen, dass es den Leuten gefallen hat“, meinte Abwehrchef Manuel Pfaff. Der Sieg der Mannschaft von Trainer Eric Abel zeichnete sich frühzeitig ab. Die HSG Irmenach, die zu den Spitzenteams der Oberliga zählt, sah an diesem Abend überhaupt kein Land. Die meisten Tore erzielten die Saulheimer über sicher vorgetragene Tempogegenstöße. „Unsere sind so schnell, dass der Ball im Kasten liegt, ehe die Irmenacher überhaupt gemerkt haben, dass sie verteidigen müssen“, wurde auf den Rängen gemunkelt. Dreimal pro Woche trainieren die Saulheimer für dieses blinde Verständnis.